Klare Ziele für dein Unternehmen, die wirklich zählen
Wie soll es anders sein am Jahresanfang, geht es in dieser Folge um das Setzen klarer und sinnvoller Ziele. Braucht man nicht nur am Jahresanfang, sondern immer wieder einmal. Statt einer endlosen Liste von Vorsätzen, die oft nur den Januar überleben, erzähle ich, wie ich sinnvolle Ziele finde.
Der Podcast in Worten – das Transkript für alle Leser:
Happy New Year. Ich hoffe, du bist gut rübergekommen und freust dich genauso wie ich auf ein großartiges neues Jahr. Warum ich weiß, dass es großartig wird? Ganz einfach. Für mich fühlt es sich einfach besser an zu denken, dass es großartig wird, als mir den Kopf zu zerbrechen, wie das alles weitergehen soll. Denn in vielen von den Dingen, die gerade alles andere als optimal sind, kann ich jetzt gerade sowieso nichts ändern. Und falls negative Dinge eintreten, kann ich mir dann immer noch Gedanken darüber machen.
Wenn ich denke, dass das Jahr gut wird, bin ich voll motiviert, weiterzugehen, etwas zu verändern und weiterhin zu versuchen, diese Welt ein bisschen besser zu machen. Wenn ich mir hingegen vorstelle, was alles Schlimmes passieren könnte, dann merke ich ehrlich gesagt gleich, wenn ich das nur sage, dass alles ganz eng wird und ich eigentlich gleich wieder ins Bett gehen und dort bleiben will. Also entscheide ich mich ganz bewusst dafür, daran zu glauben, dass dieses Jahr großartig wird und alles dafür zu tun, dass es das auch wird.
Aber in dieser Folge geht es Surprise – Surprise: über Ziele, nicht irgendwelche, sondern deine und meine. Ziele setzen, aber sinnvoll.
Ziele setzen – aber sinnvoll
Der Jahreswechsel ist eine Zeit, in der viele von uns voller Motivation in die Zukunft blicken. Wir setzen uns Vorsätze, die uns inspirieren sollen und haben dabei oft eine lange Liste an Dingen, die wir erreichen wollen. Wer kennt sie nicht? Die guten Vorsätze, die, wenn sie Glück haben, den Januar überleben. Ich habe ja ein Jahresanfangsritual. Jedes Jahr zum Jahreswechsel setze ich mich hin und schreibe auf, was im letzten Jahr gut war, worauf ich stolz sein kann und wo noch Verbesserungspotenzial ist und überprüfe dabei auch, ob ich meine Jahresziele vom letzten Jahr erreicht habe. Dann gehört es natürlich dazu, neue Jahresziele zu machen. Die bestanden bei mir früher immer aus einer Mischung aus persönlichen Zielen, wie zum Beispiel neue Skills zu lernen und unternehmerischen Ziele. Also x neue Kunden, der Jahresumsatz, etc., ihr kennt das ja alle. Aber vor ein paar Jahren habe ich beschlossen, dass ich das jetzt mal anders mache. Ich habe mich hingesetzt und überlegt, um was geht es mir denn eigentlich wirklich? Was ist es, was für mich zählt? Und dann kam ich drauf, zufriedener zu sein.
Einfach nur am Ende dieses Jahres zufriedener sein mit der Situation als jetzt. Zufriedener sein mit mir, meinem Leben, meinem Business. Zu der Zeit war ich nicht wirklich zufrieden mit dem Status Quo. Zufriedenheit bedeutet für mich übrigens zwei Dinge: Erstens, die Dinge zu verbessern, die mich stören, so dass ich damit zufriedener bin. Und zweitens, Frieden finden mit dem, was ist. Das Spannende dabei ist, dass diese beiden Aspekte sich gegenseitig beeinflussen. Je mehr Frieden ich mit dem finde, was ist, desto mehr Energie habe ich, um das zu verändern, was mich wirklich stört. Und je mehr ich verbessere, desto zufriedener kann ich mit dem sein, was bleibt. Diese Erkenntnis hat für mich vieles verändert. Früher habe ich mich oft geärgert, wenn etwas nicht so lief, wie ich es mir vorgestellt habe. Heute sehe ich es als Möglichkeit, innezuhalten und mich zu fragen, ist das wirklich wichtig?
Zufriedenheit als Prozess
Zufriedenheit bedeutet für mich nicht, dass ich keine Ziele mehr habe oder alles perfekt laufen muss. Es bedeutet, dass ich mich auf das konzentriere, was für mich wirklich zählt und alles andere loslasse. Das gibt mir Ruhe und Gelassenheit, auch in Momenten, die herausfordernd sind. Das klappt nicht immer, aber immer öfters.
Und hier sind jetzt ein paar Dinge, die mir helfen, am Ende zufriedener zu sein.
1. Liste der Unzufriedenheiten
Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen paradox, aber ich starte damit, alles aufzuschreiben, was mich unzufrieden macht. Dabei darf meine innere Drama Queen ruhig übertreiben. Je mehr ich aufschreibe, desto klarer sehe ich am Ende, was wirklich zählt. Und nur die Dinge, die ich identifiziert habe, kann ich auch ändern.
Dann überprüfe ich bei jedem Punkt, ist das wirklich wichtig? Zahlt das auf mein Ziel der Zufriedenheit ein? Oder ist es etwas, das ich glaube tun zu müssen, weil es von mir erwartet wird?
2. Immer Schritt für Schritt vorgehen
Wenn ich Prozesse oder größere Dinge ändern möchte, nehme ich sie mir nicht in ihrer Gesamtheit vor. Das muss nicht von jetzt auf gleich gehen. Das wäre viel zu überwältigend. Dann fange ich gar nicht an und alles bleibt, wie es ist. Stattdessen zerlege ich jeden Schritt in sehr kleine Schritte, so klein, dass es sich fast banal anfühlt. Und dann gehe ich Schritt für Schritt voran.
3. Den Kurs regelmäßig überprüfen
Es ist wie beim Segeln. Der Wind dreht sich, die Strömung ändert sich. Man muss immer wieder schauen, ob man auch in die richtige Richtung sägt, ob der Kurs noch stimmt. Deswegen habe ich feste Reflexionszeiten, in denen ich innehalte und mich frage, bin ich noch auf dem Weg zu meinem Ziel? Und genauso wichtig, ist das Ziel noch das Richtige für mich? Oder hat es sich vielleicht verändert? Manchmal stelle ich bei diesen Reflexionen fest, dass mein Ziel gar nicht mehr relevant ist oder dass ich es vielleicht bereits erreicht habe, ohne es zu merken, weil ich schon wieder so auf den nächsten Schritt fokussiert war. Diese Reflexion gibt mir die Flexibilität, meinen Kurs anzupassen, anstatt stur auf etwas hinzuarbeiten, das mich vielleicht gar nicht mehr erfüllt oder langfristig nicht auf meine Vision einzahlt. Und vielleicht hat sich auch der Markt geändert. Man muss deswegen den Kurs anpassen.
Zufriedenheit und Fokus
Was mir am meisten geholfen hat, ist der Fokus auf das Wesentliche. Zufriedenheit kommt nicht von einer langen Liste an Zielen, sondern von Klarheit und Prioritäten.
Ich frage mich immer wieder, macht mich das wirklich zufrieden? Das hilft mir, mich auf das zu konzentrieren, was für mich zählt um alles andere loszulassen. Wenn ich jetzt ganz ehrlich bin, muss ich mittlerweile schon sehr genau hinschauen, um etwas zu finden, mit dem ich nicht zufrieden bin. Aber Dinge, die noch besser werden dürfen, gibt es natürlich immer.
Und ein paar klassische, smarte Ziele habe ich natürlich auch. Jetzt gibt es noch mein Werkzeug für große Ziele. Etwas, was ich mache, wenn ich mir Ziele überlege, vor allem bei großen und wichtigen Zielen, die mir im ersten Moment vielleicht auch etwas ambitioniert vorkommen, ist ein Sechs-Schritte-Plan.
Aber ihr merkt schon, ich mag Schritte. Ich mag auch vorangehen und Neues. Hier sind wir wieder bei Corporate Language, also einer meiner Werte. Aber zurück zu hier.
Mein Werkzeug für die großen Schritte
- Das Ziel klar und eindeutig definieren: Es reicht nicht zu sagen, ich möchte erfolgreicher sein, sondern ich muss genau definieren, was bedeutet Erfolg für mich und woran erkenne ich, dass ich das Ziel erreicht habe. Sind es reine Umsatzzahlen? Ist es der Auftragsbestand? Ist es vielleicht eine neue Zielgruppe erreicht zu haben?
- Überprüfen, ob ich das Ziel mit absoluter Gewissheit erreichen möchte: Also ist es etwas, was ich wirklich will? Will ich das für mich oder ist das etwas, dass ich einfach nur aus rationalen Gründen hingeschrieben habe oder etwas, das von außen kommt? Eine Erwartung, die ich vielleicht erfüllen möchte?
- Überlegen, ob ich dafür alle Ressourcen und Fähigkeiten habe, das Ziel zu erreichen: Falls nicht, was brauche ich noch, dorthin zu kommen? Das kann Wissen, Zeit, Geld oder auch Unterstützung von anderen sein.
- Die Umsetzung in Schritte zerlegen: Wie vorhin schon erwähnt, Schritt für Schritt. Jeder noch so kleine Fortschritt zählt und bringt mich meinem Ziel näher.
- Die Torpedos identifizieren: Was könnte jetzt der Umsetzung im Wege stehen? Das können einerseits innere Dinge, wie Zweifel oder Ängste sein, aber auch äußere Hindernisse wie Zeitmangel, finanzielle Engpässe oder organisatorische Herausforderungen.
- Ein Raketenabwehrprogramm entwickeln: Für jeden Torpedo überlege ich mir eine Gegenstrategie. Was kann ich tun, wenn Zweifel auskommen? Wie gehe ich mit äußeren Hindernissen um? Dieser Schritt gibt mir Sicherheit und Vertrauen, auch große Ziele anzugehen. Und ich muss auch nicht immer wissen, wie ich den letzten Schritt mache. Es reicht, wenn ich weiß, wie ich den ersten Schritt gehe. Und um das festzulegen, nehme ich mir immer bewusst Zeit. Denn gerade bei den Zielen, die mir wichtig sind, möchte ich es nicht dem Zufall überlassen, ob ich sie erreiche oder nicht.
Und jetzt würde ich wirklich gern wissen, ob du dir Ziele steckst und einer gewissen Strategie folgst oder ob du ein System dahinter hast. Schreib mir gern eine Mail oder eine Nachricht. Ich freue mich drauf und nochmal Happy New Year.